Kapitel 1: Ihr Bild vom Kind

Ihr Bild vom Kind:

Vorab möchte ich sagen, dass es natürlich wichtig ist, dass Erwachsene Ihr Kind, insbesondere in den Jahren der frühen Kindheit maßgeblich bei logischen, weitreichenden Entscheidungen großzügig unterstützten und anleiten. Bis zum 7 Lebensjahr ist es den Kindern einfach nicht in einem umfassenden Maße möglich bestimmte Sachzusammenhänge realistisch einzuschätzen. Erst jetzt sind die zunehmend in der Lage Handlungen und Ideen auf Grundlage von gedanklichen Schlüssen durchzuführen und zu entwickeln, anstatt wie zuvor nahezu ausschließlich auf der Grundlage von Erfahrungen. 

 

Stellen Sie sich vor, sie arbeiten mit jemand zusammen und sie kennen sich ganz gut mit diesem oder jenem aus, aber sie haben diesen einen Kollegen, der immer Rat weiß, alles kann, sich mit allem richtig gut auskennt und einfach weiß wie es läuft.

Würden sie es nun besser finden, wenn dieser Kollege sie einfach als vollwertigen und gleichwertigen Mensch akzeptiert, der zwar im Hinblick auf vieles nicht so viel weiß wie er, aber dennoch seinen vollen Respekt verdient. Der ihnen immer gerne hilft, sie anlächelt, ruhig mit ihnen spricht, mal den ein oder anderen Witz macht und sich darüber freut und weiß, dass sie alles was er kann auch lernen, sie brauchen nur ein bisschen Zeit.

Oder hätten sie lieber diesen einen Kollegen, der alles weiß und sie das spüren lässt. Der immer wieder kleine Stiche setzt, wenn sie mal etwas falsch gemacht haben. Sie trauen sich manchmal kaum ihn zu fragen, weil dann sowie wieder nur kommt:

Natürlich ist das so. Was meinen sie wohl, kommt die Schraube hierhin, oder doch lieber da. Kommt die wohl dahin, wo sie reinpasst, oder da, wo sie nicht reinpasst. Was meinen Sie?“

Und ganz ähnlich ergeht es Ihrem Kind. Ihr Kind weiß ganz genau, was sie alles besser wissen und möchte gar nicht daran erinnert werden.

Genauso wie Sie lieber mit dem ersten Fall von Arbeiter zusammenarbeiten würden, so möchte Ihr Kind mit der Version von Ihnen zusammenarbeiten, die eine ihm gegenüber offene und wertschätzende Haltung hat.

Es geht wie gesagt nicht darum, dass sie Ihr Kind schwere Sachen entscheiden lassen, sondern darum, dass sie Ihr Kind als das schätzen was es ist.

Ein genauso vollwertiger Mensch wie Sie selbst. Genauso wie Sie selbst sicher Ihre Themen und Bereiche haben, in denen Sie nicht so recht Bescheid wissen, hat Ihr Kind eben seine.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert