Kapitel 2: Gesprächstechniken

Gesprächstechniken:

Jetzt erwarten Sie vielleicht eine Liste von Möglichkeiten, wie Sie ein Gespräch führen, einleiten, verwalten und weiterentwickeln können. Was es hierzu für Methoden gibt und wie diese anzuwenden sind, in welchem Umfang, welche an welcher Stelle, welcher Ansatz in welcher Situation passend ist.

Sie sind aber Eltern und keine Erzieher, deswegen ist es nicht wichtig für sie, genau Bescheid zu wissen, was es da alles gibt und wann man warum welches Mittel verwendet.

Viel wichtiger ist es, dass Sie immer auf Grundlage Ihrer Haltung agieren.

Seien Sie im Gespräch mit Ihrem Kind offen, seien Sie im Gespräch mit Ihrem Kind ehrlich.

Um das jedoch zu gewährleisten ist es umso wichtiger und es ist sogar Ihre Verantwortung, dass Sie zu aller erst sich selbst gegenüber offen und ehrlich sind.

Wenn eine Situation nicht so abläuft wie sie sich das vorstellen, liegt dann die Schuld wirklich nur beim Kind, oder kann es auch daran liegen, dass Sie sich etwas anderes vorstellen?

Verstehen Sie mich nicht falsch: Sollte Ihr Kind sich nicht nach Ihren Vorstellungen verhalten und sollten Sie ein Problem damit haben, so kann das durchaus gerechtfertigt sein. Sollte beispielsweise genau der unter Punkt 1 genannte Mechanismus greifen, dass sie eine Situation besser einschätzen können und um Ihr Kind besorgt sein, so suchen Sie nicht die Schuld beim Kind. Eigentlich gibt es gar keinen Schuldigen, sondern lediglich den Tatbestand, dass Ihr Kind aufgrund der äußeren Umstände eine Situation falsch eingeschätzt hat und sie ihm dabei helfen können, die Situation zu bewältigen. Das ist etwas gutes, nichts schlechtes. Ihr Kind will, dass Sie ihm in dieser Situation helfen, es will nur nicht, dass Sie jetzt anfangen zu erklären, dass sie das eben besser wissen. Es will ein gutes Gefühl dabei haben, wenn es ihnen vertraut und Ihrer Entscheidung folgt. Es will die Entscheidung nachvollziehen können und diese eigenständig mittragen.

Sie sind das größte Vorbild im Leben Ihres Kindes. Wollen sie, dass Ihr Kind lernt, dass es okay ist, auch mal was falsch zu machen und auch mal was falsches zu sagen? Dass es okay ist, wenn man in einer hitzigen Situation was richtig blödes und auch mal gemeines sagt?

Dass es bei all dem nur wichtig ist, dass man stark genug ist dann auch zum Gegenüber zu gehen und zu sagen:
„Du, das tut mir Leid, was ich da gesagt habe. Ich war einfach total besorgt um dich und hatte einen schlechten Tag, ich wollte dich da doch gar nicht anschreien.“

Ihr Kind weiß ganz genau, dass Sie so einige Schwächen haben und auch wo diese liegen. Es ist die Aufgabe des Anführers einer Gruppe, einer Familie, eines Stammes, dass man zu seinen Fehlern steht und zeigt, dass man seine Fehler zugeben kann.

Was ist es für eine Beziehung, in der man keine Fehler zugibt?

Wenn Sie mit Ihrem Kind sprechen, sprechen Sie mit ihm, weil Sie es wollen. Sprechen Sie nicht um des Sprechens Willen mit ihm.

Es handelt sich um Ihr Kind und sicher haben Sie ein ganz tolles Kind. Das tollste Kinder auf der ganzen Welt um genau zu sein. Es kann gar nicht anders sein, als, dass Ihr Kind eine ganze Menge toller Erfahrungen hat, von denen es Ihnen berichten möchte.

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